Warum ist Design so wichtig?

Ja, warum eigentlich? Denn gerade in der Gründungsphase hat der Unternehmer schließlich so viel anderes zu tun – dutzende Anmeldungen, Papierkrieg, Kontakte & Beziehungen knüpfen, das Sortiment ausbauen, … – Design mutiert da eher zu einem „nice to have“ statt einem „Must have“. Schade eigentlich. Denn so wie wir morgens in den Spiegel schauen, bevor wir das Haus verlassen, sollten wir auch unser Unternehmen tageslichttauglich machen, bevor wir es der Öffentlichkeit präsentieren. Bei dieser Metapher möchte ich gleich bleiben. Wir gehen nicht mit kaputten Klamotten aus dem Haus, nicht mit einem selbst genähten Teil, dem man das Laienhandwerk ansieht und erst recht nicht nackig – die Meisten von uns zumindest. Warum haben wir dann bei unserem Gewerbe nicht die gleichen Ansprüche?

Die erste Antwort, die mir da einfällt, sind die Kosten. Und ja, das ist für mich die nachvollziehbarste aller Antworten, obwohl wir Grafiker auch nur Menschen sind und gerne mit uns reden lassen 😉 Ein Logo, ein Corporate Design und Werbemittel kosten Geld und der Gegenwert – also der Nutzen – ist nicht direkt messbar, schließlich wird kaum ein Kunde zu dir sagen, dass er dich wegen deinem tollen Design ausgewählt hat, auch wenn es vielleicht das Zünglein an der Waage war. Weitere Antworten, die ich in meiner beruflichen Laufbahn bisher gehört habe waren: „Brauch ich nicht.“, „Ich habe da so ein Gratisprogramm…“ oder der absolute Klassiker: „Das macht der Kollege eines Freundes einer Bekannten meines Nachbarn hobbymäßig für mich.“, …“. Am Ende ist Design eine Frage der eigenen Prioritäten. Möchte ich, dass mein Unternehmensauftritt professionell ist und ein gutes Gefühl vermittelt oder kann ich es mir – im wahrsten Sinne des Wortes – leisten darauf zu verzichten?

So viel sei gesagt: Das Erste was deine Kunden von dir sehen werden, ist dein Design, sei es dein Logo, dein Produktfoto, deine Visitenkarte oder deine Webseite. Und wie das mit dem ersten Eindruck eben so ist, bildet er sich schon da unterbewusst im positiven oder negativen Sinne. Mit einem unprofessionell wirkendem Auftritt wirst du die doppelte Arbeit haben deine Kunden von dir zu überzeugen – es bleibt immer ein fader Beigeschmack, den der Kunde wahrscheinlich noch nicht einmal klar benennen können wird. Ein Marketingpraxisbeispiel: In der Parfümerie werden im Minutentakt hochwertige Düfte versprüht, Ladengeschäfte dekorieren aufwendig ihre Schaufenster und in der Gastronomie wird ein Stil bis ins kleinste Detail umgesetzt. All diese Maßnahmen kosten mitunter sehr viel Geld aber dahinter steckt eine Strategie, die den Aufwand letztendlich finanziell entlohnt. Der Kunde kauft mit all seinen Sinnen und je gezielter diese Sinne angesprochen werden, um so wahrscheinlicher ist, dass er sich wohl fühlen wird und wieder kommen wird.
Perspektivenwechsel: Stell dir vor, du sitzt in einer Gaststätte. Dein Tisch hat keine Tischdecke, keine Blumen, keine Kerzen und steht in einem trostlosem Raum. Theoretisch hast du alles was du zum Essen brauchst: Messer, Gabel, Stuhl und Tisch und auch das Essen ist phantastisch.

 

Und trotzdem fehlt dir eben etwas. Dass du noch mal hier essen wirst, ist wohl eher unwahrscheinlich, auch wenn das Essen – das Produkt – dich voll und ganz überzeugt hat. Du siehst, Marketing beginnt mit deinem Firmenauftritt und endet in den vielen kleinen Details, die deinen Kunden das Gefühl geben genau bei dir richtig zu sein.

 

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