Namensfindung. Oder auch: „Die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau“

Die schwierigste und auch weitreichendste Entscheidung ist wohl die Wahl des Firmennamens. Kreativ soll er sein, eindeutig, kurz, prägnant und vor allem verfügbar. Ich glaube kaum eine Berufsgruppe hat diese Frage so sehr zur Disziplin erhoben, wie das Friseurhandwerk. Da findet man neben „Sylvias Frisierstübl“ den „Salon Haarspalterei“ und die „Friseurgemeinschaft VerLOCKENd“. Diese extreme Form der Kreativität verdeutlicht den Zweck eines Firmennamens – Hebe dich von der Masse ab und sage gleichzeitig wer, was und wie du bist! Und tatsächlich, aus dem Firmennamen liest der Kunde das im Idealfall bereits eindeutig heraus. Das glaubst du nicht? Dann überlege doch ganz kurz welches Bild du vor Augen hattest, als du die drei Firmennamen oben gelesen hast und welcher Friseur, ohne weitere Kenntnisse, deine erste Wahl gewesen wäre 😉

Wie findest du also deinen perfekten Firmennamen?

Ein Patentrezept gibt es leider nicht, aber es gibt ein paar Möglichkeiten, die dir dabei helfen können. Am effektivsten finde ich eine sogenannte „Mind Map“. Nimm dir ein leeres Blatt Papier und schreibe dir ein paar Oberbegriffe aus deinem Gewerbe auf. Um bei dem Beispiel des Friseurs zu bleiben, wären das unter anderen: „Handwerk“, „Farbe“, „Schönheit“. Nun gehst du bei den Oberbegriffen etwas in die Tiefe. Beispielsweise der Oberbegriff „Handwerk“ beinhaltet unter anderem den Unterbegriff „Werkzeug“ und der wiederum die berufsbezogene Wörter „Schere“, „Föhn“, „Pinsel“ und so weiter. Eventuell kannst du aus den nun gewonnenen Worten schon eine schöne und treffende Kombination bilden, es kann aber auch sein, dass du noch weiter in die Breite und Tiefe gehen musst.

Manchmal hilft einem aber auch der Zufall. So kam der Name „Werbekram“ durch ein lockeres Gespräch mit einem Kunden zustande. Auf die Frage „Was machst du eigentlich konkret?“ beendete ich nach meiner Ausführung den Satz augenzwinkernd mit: „Oder kurz gesagt: Werbekram.“. Mein Kunde lachte und bestätigte, dass das wirklich das Eindeutigste an dem zuvor Gesagten sei. Nachdem ich etwas länger über das Wort „Werbekram“ nachdachte, gefiel es mir immer besser, weil es selbsterklärend ist und auch einen gewissen Humor durch die Selbstironie hat.

Wenn also der Prozess der Namensfindung abgeschlossen ist, geht es darum die Verfügbarkeit deines Namens zu prüfen. Ist der Name zufällig schon in Verwendung oder hat ihn jemand sogar schützen lassen und vor allem ist die Domain noch zu haben. Ich empfehle grundsätzlich darauf zu achten, dass der Name noch frei ist und nicht einfach bei der Domain noch einen Zusatz, wie den Standort anzufügen. Der Hintergrund ist, dass du in den Suchmaschinen immer weiter nach hinten rutschst, wenn es weitere Webseiten mit ähnlichem Namen gibt. Eine Ausnahme hiervon bilden regionale Unternehmen, sofern sie nicht zwangsläufig auf Onlineaktivitäten angewiesen sind. Im Fall von „Sylvias Frisierstübl“ ist der Ortszusatz sogar empfehlenswert, um von potenziellen Kunden gezielter gefunden zu werden. Aber darauf gehe ich in einem späteren Blogeintrag mal näher ein.

Erfüllt dein neuer Firmenname nun all die Kriterien, empfiehlt es sich schnell zu handeln, bevor es ein anderer tut. Konkret heißt das: Sichere dir die Domain! Und das selbst dann, wenn du sie in absehbarer Zeit noch nicht brauchen wirst. Eine Domain, also nur der Name, kostet in der Regel nicht mehr als einen Euro pro Monat und stürzt dich als Jungunternehmer nicht in eine unüberschaubare Kostenfalle. Auch wenn du nie eine Homepage haben wirst, wirst du die Domain zumindest für eine seriöse Firmenmailadresse brauchen, die in der Geschäftswelt immer wichtiger wird. Wenn du vor hast mit deinem Namen eine nationale oder gar internationale Marke zu etablieren, dann kommst du um einen Markenschutz im Patentamt nicht herum.

Du siehst, die Namensfindung ist ein recht langwieriger Prozess, wenn man wirklich alles berücksichtigen möchte. Wer nun also ein Werbeunternehmen mit der Namensfindung beauftragt, zahlt am Ende die Stunden, die sich ein Freelancer oder ein Team darüber den Kopf zerbrochen hat. Du kannst diese Kosten einsparen, indem du diesen Prozess selber in die Hand nimmst, oder die Kosten zumindest erheblich reduzieren, indem du eine Auswahl an selbst gewählten Namen vorlegst, an denen sich deine Agentur orientieren kann.

Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib sie mir 🙂

 

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